Der 9. Novemder 2007 Für den 9. November 2007 nahm sich die, inzwischen völlig neu zusammengesetzte, Gedenkstätten AG vor, die Arbeitsgemeinschaft nach vielen Veranstaltungen außerhalb der Schule auch wieder der eigenen Schulgemeinde neu vorzustellen. Die überwiegende Mehrzahl der Schülerinnen und Schüler hatte den Werdegang des Projektes nicht verfolgen können, weil sie erst Schüler der Bettinaschule geworden waren, als die Gedenkstätte bereits gebaut und eingeweiht worden war. Als Datum für diese schulinterne Veranstaltung wurde 9. November, der Tag der Reichspogromnacht 1938, ausgewählt. Die Mitglieder der Gedenkstätten AG erarbeiteten für diesen Tag ein Programm, dass die gesamte Schüler-und Lehrerschaft einen Schulvormittag lang mit einbezog. Erwähnenswert ist, dass die gesamte Vorbereitungsarbeit für diesen Tag von den Schülerinnen und Schülern in ihrer Freizeit und außerhalb der Schule geleistet und selbständig organisiert wurde. Um ihren Mitschülerinnen und Mitschülern einen Eindruck des 9. November 1938 in Frankfurt zu verschaffen, erarbeitete die AG zunächst eine Ausstellung zu diesem Tag in Frankfurt. Die sachlichen Informationen der Ausstellung wurden durch Zeitzeugenberichte ergänzt, die an jeweils einem Aspekt (Verhaftung, Zerstörung der eigenen Wohnung, das Brennen der Synagogen, Zustände in der Festhalle etc.) auch die emotionale Seite für die Betroffenen vermitteln sollten. Diese Zeitzeugenberichte wurde sehr zentral in den Gängen der Schule aufgehängt. Für die folgenden vier Schulstunden erarbeitete die Gedenkstätten AG altersspezifische Materialien zum Thema Nationalsozialismus, mit denen sich alle Klassen und Kurse der Schule zusammen mit ihren Lehrern beschäftigen konnten. Alle Materialien, mit denen an diesem Vormittag gearbeitet wurde, waren also von Schülern für Schüler zusammengestellt worden. Grundlage für die Arbeit der kleinsten Schüler  (5./6. Klasse) war das Buch "Ich bin ein Stern" von Inge Auerbacher, in dem das Schicksal einer jüdischen Familie zwischen 1933 und 1945 aus dem Blickwinkel eines Kindes (der Autorin) geschildert wird. Neben der eigentlichen Romanhandlung, die stark gekürzt wurde, konnten die Kinder viele Informationen über jüdische Feste und Alltagsleben erhalten. Die Lehrkräfte erhielten die Materialien für ihre Klassen fertig zusammengestellt in einer Mappe.   Für die Klassenstufe 7/8.  wurde die Biographie Anne Franks in den Mittelpunkt der Arbeit gestellt, weil sich an dieser die für Juden immer schwieriger werdende politische Situation besonders gut verdeutlichen ließ. Besonderer Wert wurde auf das Leben der Familie Frank  im Hinterhaus und die sich daraus ergebenden Schwierigkeiten des Zusammenlebens gelegt, weil die Schüler  der Gedenkstätten AG davon ausgingen, dass dies für die Altersgruppe ein besonders wichtiges Thema ist. Für diese beiden Jahrgangsstufen wurden Mappen zusammengestellt, die Bilder und Texte enthielten und den Schülern ein eigenständiges Arbeiten in Gruppen ermöglichten, deren Ergebnisse dann in der Gesamtgruppe diskutiert werden konnten. Für die Klassenstufen 9 und 10 wählte die AG das Thema "Jugend im Nationalsozialismus" aus. In arbeitsteiliger Gruppenarbeit konnten sich die Schüler anhand von durch die AG zusammengestellten Mappen mit Bildern und Texten mit jeweils einem Aspekt des Themas befassen (z.B. Familie, Jugendverbände, Schule, Jugendliche im Krieg etc.). Durch Zusammentragen der Ergebnisse  ergab sich ein Gesamtbild der Jugend im Nationalsozialismus. Die Kurse der Klassenstufen 11-13 arbeiteten ebenfalls in arbeitsteiliger Gruppenarbeit zum Thema "Widerstand". Auch hier hatte die Gedenkstätten AG Mappen zu Teilthemen (politisch motivierter Widerstand, Widerstand von Einzelpersonen, Widerstand von Jugendlichen etc.).  Wieder konnten die Schüler ihr jeweiliges Teilthema bearbeiten und später der Gruppe vorstellen. Für den gesamten Vormittag hatte die Gedenkstätten AG außerdem für zwei Oberstufengruppen Gespräche mit Zeitzeugen organisiert. Den Abschluss des Schulvormittages bildete schließlich eine in Zusammenarbeit mit einem Musiklehrer der Schule erdachte musikalische Gedenkveranstaltung an der alle Schülerinnen und Schüler, ebenso wie ihre Lehrer teilnahmen. Für diese Abschlussveranstaltung hatten die Schülerinnen und Schüler der Gedenkstäten AG ca. 800 Namen von am 9. November oder den folgenden Tagen aus Frankfurt Deportierten auf Karteikarten geschrieben. Jeder Teilnehmer der Veranstaltung erhielt eine der Karteikarten und erinnerte im Verlauf der Veranstaltung durch lautes Vorlesen mehrfach an diese Person. Mit einer Schweigeminute für die Opfer unter den damals Deportierten ging die Veranstaltung schließlich zu Ende.